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Urogenitales Menopausensyndrom

Schon davon gehört?

Im Laufe der Wechseljahre sinkt u.a. die Produktion des Hormons Östrogen. Dadurch verändern sich nicht nur der Zyklus und der Knochenstoffwechsel, sondern auch die Schleimhäute im Intimbereich und in den Harnwegen. Dieser Hormonmangel kann viele Beschwerden verursachen, die man zusammenfassend als urogenitales Menopausensyndrom (kurz UGMS) bezeichnet. Viele Frauen erleben diese Veränderungen, aber sie sprechen oft nicht darüber — dabei gibt es sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Denn unbehandelt führt es einerseits zu einer oft deutlichen Einschränkung der Lebensqualität, andererseits zu unnötigen Mehrbehandlungen durch Antibiotika und im höheren Alter zu erhöhter Sterblichkeit. Dafür braucht es mehr Bewusstheit bei Patientinnen und deren Behandlern.


Welche Beschwerden können auftreten?


Im Intimbereich

·        Trockenheit der Scheide

·        Juckreiz oder Brennen

·        Schmerzen im Scheidenbereich

·        Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

·        Verminderte Elastizität der Scheide


Im Bereich der Blase und Harnwege

·        Häufiger Harndrang

·        Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen

·        Nächtlicher Harndrang

·        Harninkontinenz (unwillkürlicher Urinverlust)

·        Wiederkehrende Blasenentzündungen


Sexualität und Wohlbefinden

·        Verminderte Lust auf Sexualität (Libidoverlust)

·        Weniger Empfindsamkeit beim Geschlechtsverkehr

·        Mögliche Beeinträchtigung der Partnerschaft


Warum entstehen diese Beschwerden?

Östrogene sind wichtig für die Gesundheit der Schleimhäute. In der Scheide und in den Harnwegen sorgen sie für eine gute Durchblutung, die Bildung von Feuchtigkeit und eine starke Schutzbarriere gegen Infektionen. Wenn der Östrogenspiegel nun sinkt wird die Schleimhaut dünner und trockener, die Elastizität nimmt ab. Außerdem verändert sich die Scheidenflora (weniger „gute“ Milchsäurebakterien) und in Folge steigt das Risiko für Infektionen und Beschwerden.


Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose erfolgt meist durch ein Gespräch sowie durch eine ergänzende gynäkologische Untersuchung, um andere Ursachen auszuschließen.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?


1. Allgemeine Maßnahmen

·        Offen über Beschwerden sprechen — sie sind häufig und behandelbar!

·        Intimwaschlotionen meiden → sie können die Scheide zusätzlich austrocknen.

·        Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Vaginalcremes / Zäpfchen (z.B. mit Hyaluronsäure).


2. Hormontherapie (lokal)

Die lokale Hormontherapie gilt als die wirksamste Behandlung bei UGMS und setzt ursächlich an. Sie wird im Intimbereich angewendet (Creme, Zäpfchen oder Vaginalring) und wirkt gezielt an Ort und Stelle. Hierbei stehen je nach Schwere der Symptomatik verschiedene bioidente Hormone zur Verfügung: Estriol, Estradiol, DHEA, Testosteron.

Die lokale Therapie kann (und muss oft)  langfristig angewendet werden, da die zugrundeliegende Ursache (Östrogenmangel) sich nicht verändert.


3. Systemische Hormontherapie

Eine systemische Hormontherapie (den ganzen Körper betreffend) mit bioidenten Hormonen kommt zusätzlich in Betracht, wenn zusätzlich starke Wechseljahresbeschwerden bestehen (wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungstiefs, Ängste, Brain Fog…).


Zusammenfassung

·        Das urogenitale Menopausensyndrom ist eine häufige und gut behandelbare Folge des natürlichen Östrogenmangels ab den Wechseljahren.

·        Es betrifft oft massiv die Lebensqualität vieler Frauen, muss aber nicht hingenommen werden.

·        Es gibt sichere und wirksame Therapien, die individuell angepasst werden können.


Kommen Sie gerne zu einer Beratung und sprechen wir darüber!



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